„Stärke“ messen: Refraktometer

Als Hobbybrauer habe ich tatsächlich bereits ein kleines Werkzeug, dass man sich als Kaffee-Nerd vielleicht nicht unbedingt leisten muss.

Das Wort „Stärke“ wird bei Kaffee in vielen Bedeutungen verwendet, aber nur eine erscheint mir wirklich sinnvoll: Die Konzentration von festen, aus dem Kaffeemehl ins Getränk extrahierten, Bestandteilen. Dies wird zumeist als TDS-Prozentwert gemessen (Total Dissolved Solids). Physikalisch gemessen wird dies in der Regel über den Lichtbrechungsindex, der dann weitgehend linear umgerechnet werden kann:

TDS% = 0,85 * °Bx

Ein „SmartRef“ der Firma AntonPaar, das ich mir als Hobbybrauer vor einiger Zeit bereits einmal angeschafft hatte, leistet genau solche Messungen recht präzise mit einem digitalen Ergebnis. Man sollte für korrekte Messungen eine Probe bei etwa Zimmertemperatur verwenden und ggf. größere feste Partikel herausfiltern, etwa mit einem Spritzenvorsatzfilter, aber dann ist die Messung sehr einfach. Die App des Herstellers ermöglicht bereits eine Messwertdarstellung in TDS%.

Sofern die Kaffeemehlmenge und das Gewicht des erzeugten Getränks bekannt sind, lässt sich nun auch die Extraktion (Extraction Yield, EY) berechnen:

Extraktion% = Kaffeegetränk(g) * TDS% / Kaffeemehl(g)

Ein Beispiel:
Messwert: 11,7 °Bx, Kaffeemehl 18g, Ratio 1:2, also 36g in der Tasse:
0,85 * 11,7 °Bx = 10% TDS „Stärke“
36g * 10% / 18g = 20% Extraktion

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